PM: Die LINKE hält Kritik an Wohnungspolitik aufrecht

Die Heidelberger LINKE hält nach der öffentlichen Entgegnung des Baubürgermeisters ihre Kritik an der Heidelberger Wohnungspolitik aufrecht. Stadträtin Zara Kiziltas sieht die Stadt in einer Bringschuld: „Die ursprünglich anvisierten 800 Fertigstellungen von Wohnungen pro Jahr sind nicht eingehalten worden. Die 915 neuen Wohnungen der GGH von 2005 bis 2019 entsprechen gerade mal einem Durchschnittswert von jährlich 61 Wohnungen – das ist kein Ruhmesblatt. Der Markt für untere und mittlere Einkommen ist angespannter denn je“.

Dem pflichtet die Landtagskandidatin und Stadtratskollegin Sahra Mirow bei: „Es ist kein Zufall das Heidelberg im Ländle als Hauptstadt des Pendelverkehrs gilt. Eine bezahlbare Wohnung in der Stadt zu finden ist zum kleinen Lottogewinn geworden. Die Bautätigkeit hat mit den Konversionsflächen zwar endlich zugenommen, aber über viele Jahre wurde das Problem verschlafen und die Folgen spüren wir heute.“ Zugleich mahnt Mirow, dass das Beispiel Bahnstadt zeige, wie Chancen für eine echte Wohnwende an Privatinvestoren verspielt wurde. „Eine weitere Chance wurde jüngst beim Verkauf der 433 Wohnungen in den Bergstadtteilen Emmertsgrund und Boxberg am Jellinekplatz an zwei Immobilienfirmen vertan, um bezahlbaren Wohnraum in die Hand der Stadt zu legen“, so Mirow weiter.

„Jetzt ist es wichtig, dass die städtische GGH bei der Entwicklung des PHV-Geländes zentrale Akteurin werden muss, damit die Stadt die Entwicklung des Stadtteils gemeinwohlorientiert lenken kann und genügend Wohnraum für untere, unterste und mittlere Einkommen entsteht statt einer Bahnstadt 2.0, fordert Ortssprecher Franky Hund. „Es ist ein Skandal, dass beispielsweise intakte Wohngebäude – etwa in der Südstadt und Rohrbach abgerissen wurden, um Neubauten für den teuren Weiterverkauf hochzuziehen Das Gleiche darf nicht auch auf dem PHV-Gelände passieren, so Hund weiter.