Solidaritätserklärung mit den streikenden PiAs
Liebe Kollegen und Kolleginnen,
eure Forderung, endlich nach Tarif eingestuft zu werden ist mehr als nur berechtigt, es ist überfällig! Es ist nicht länger hinnehmbar, dass eure Leistungen nicht fair entlohnt werden.
Als Psychotherapeutinnen und -therapeuten ist eure Arbeit von unschätzbarem Wert. Ihr arbeitet in der Therapie mit Menschen in stationärer Behandlung. Ein Lohn von 1000 EUR netto ist ein Witz, wenn davon noch 300-600 EUR für die Ausbildung zu bezahlen sind.
Es gibt dann die Möglichkeit der Aufstockung mit Hartz IV, viele müssen Nebenjobs ausüben um einigermaßen über die Runden zu kommen.
Wie kann es da sein, dass während der fünfjährigen Ausbildung, das ihr nach eurem Studium absolvieren müsst, derart horrende Kosten auf euch zukommen? Das muss anders geregelt werden. Es kann nicht sein, dass ihr mit einer solchen finanziellen Belastung in euer Berufsleben starten müsst! Wer ein Abschluss im Studium hat und gleiche Arbeit wie Psychologen und Psychotherapeutinnen und -therapeuten leistet, muss auch eine anständige Zahlung nach Tarif erhalten! Als DIE LINKE Heidelberg unterstützen wir euch bei euren Streiks diese Woche. Wir sind aktiv dabei, stehen an eurer Seite. Wir waren auch dabei, als die Beschäftigten am Uniklinikum für Entlastung demonstriert haben.
Wir stehen solidarisch an der Seite aller arbeitenden Menschen, die für ihre gesellschaftlich notwendigen Tätigkeiten nicht ausreichend entlohnt werden. Oft kommen noch schwierige Arbeitsbedingungen, Stress und Überlastung dazu. Die Arbeitgeber haben kein ernst zunehmendes Angebot vorgelegt, einzelne Sonderzahlungen lösen das Problem nicht. Die Verantwortlichen auf Landesebene müssen endlich aktiv werden! Dabei wird die Gesundheitsversorgung immer wichtiger, weil es mehr ältere Menschen geben wird.
Eine gute Gesundheitsversorgung darf nicht unter finanziellem Vorbehalt stehen. Es wird höchste Zeit, der zunehmenden Ökonomisierung im Gesundheitswesen einen Riegel vorzuschieben. Es wird Zeit, für eine auskömmliche Finanzierung und eine Bürger:innenversicherung, die sehr hohe Einkommen endlich angemessen mit einbezieht. Es wird Zeit für einen Politikwechsel.
Bis dahin streiken wir mit euch, für bessere Ausbildungsbedingungen, für bessere Arbeitsbedingungen und für eine gerechte Entlohnung!
Solidarische Grüße
OB- Kandidat Bernd Zieger
Ortsverband DIE LINKE. Heidelberg